Lebensmittel: Unser Über­blick über die wichtigsten Güte-Siegel

Lebensmittelgenuss ohne bitteren Beigeschmack von ausbeuterischer Kinderarbeit, Hungerlöhnen, Gesundheitsgefährdung und Umweltschäden garantieren die Gütesiegel FAIRTRADE, UTZ und Rainforest Alliance. Alle 3 haben den fairen Handel sowie die nachhaltige Produktion als Ziel.

Die Ansätze, wie diese Ziele zu erreichen sind, unterscheiden sich bei den 3 Gütesiegeln aber. Trotz der Tatsache, dass deren soziale und ökologische Standards sehr ähnlich sind, werden unterschiedliche Prioritäten gesetzt: 

Fairtrade

Logo Fairtrade

FAIRTRADE - Entwicklungs-
perspektiven vor Ort

FAIRTRADE verfolgt einen entwicklungspolitischen Ansatz und greift direkt in die Preisgestaltung und Finanzierung ein. Mindestpreise, Prämien und Organisation sollen allesamt den Menschen Entwicklungsperspektiven bieten und sie aus der Armut führen. Die weitere Entwicklung des Gütesiegels können Fairtrade-Produzent:innen seit 2011 mit einem Stimmanteil von 50 Prozent im höchsten Entscheidungsgremium selbst mitbestimmen. 

Um das Gütesiegel verwenden zu dürfen, müssen alle verfügbaren FAIRTRADE-Bestandteile eines Produkts zu 100 Prozent unter FAIRTRADE-Kriterien produziert werden.

Logo Fairtrade Cocoa Program

Kakao
Beim FAIRTRADE Kakaoprogramm, das 2014 gestartet wurde, muss 100 Prozent des Kakaos aus FAIRTRADE-Kooperativen stammen.

Kaffee
Bei Kaffee unterstützt FAIRTRADE vor allem Kleinbauernfamilien. Im Jahr 2014 waren weltweit 459 Kaffee-Kooperativen zertifiziert, auf denen etwa ca. 750.000 Kleinbauern FAIRTRADE Kaffee produzieren. Gemäß FAIRTRADE-Bedingungen muss ein Mindestpreis von 1,40 US Dollar pro Pfund gewaschenen Arabica Kaffee gezahlt werden. Zusätzlich erhalten die Kooperativen 20 Cents Prämie per Pfund Kaffee. Insgesamt wurden in der Saison 2012/2013 44 Millionen Euro Prämie an die Kooperativen ausbezahlt. 2013 wurden 470.000 Tonnen Kaffee unter FAIRTRADE-Bedingungen produziert. Der Bioanteil davon betrug 37 Prozent. Für die Biozertifizierung erhalten Produzent:innen auch eine zusätzliche Prämie.


UTZ

Logo UTZ Certified

UTZ setzt auf Bildung

UTZ Certified ist in erster Linie ein Nachhaltigkeitsprogramm, das den Produzent:innen durch Schulungen zur Steigerung ihrer Ertragsleistung und Wirtschaftlichkeit verhelfen soll. Die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bäuerinnen und Bauern soll somit über wirtschaftlichen Erfolg am freien Markt erfolgen. Gemäß UTZ-Bedingungen werden deshalb Ernteprämien gezahlt, aber keine Mindestpreise. Die Prämien für die Ernte müssen Produzent:innen direkt mit den Abnehmer:innen verhandeln. Deren Höhe ist nicht fixiert. Zur Ertragssteigerung ist auch der Einsatz von gentechnisch-verändertem Saatgut erlaubt. Darüber hinaus spielt die Rückverfolgbarkeit bei UTZ eine zentrale Rolle.

Kakao
Die Teilnahme am Nachhaltigkeitsprogramm ist für Kakaobauern kostenlos, wobei die Rückverfolgbarkeit bei UTZ eine zentrale Rolle spielt. Ab einem zertifizierten Kakaoanteil von 90 Prozent dürfen Produkte das UTZ-Siegel tragen. Andere Zutaten müssen den Nachhaltigkeitskriterien nicht entsprechen.
Kaffee
Bei Kaffee liegt der Fokus der Unterstützung stärker auf Plantagen. 257.000 Arbeiter:innen auf zertifizierten Farmen und 187.000 Kleinbauernfamilien haben 2015 über 820.000 Tonnen UTZ-Kaffee produziert, was beinahe 10 Prozent der globalen Kaffeeproduktion entspricht.

Rainforest Alliance

Logo Rainforest Alliance Certified

RAINFOREST ALLIANCE -
Schutz dem Regenwald

Rainforest Alliance zielt auf den Schutz des Regenwaldes und der Artenvielfalt ab, weshalb die Standards im Bereich Umweltschutz deutlich über den gesetzlichen Mindestanforderungen liegen. Es ist jedoch kein Bio-Siegel und ersetzt dieses auch nicht. Neben ökologischen Aspekten müssen auch klare soziale Kriterien eingehalten werden. Mithilfe von Schulungen zur nachhaltigen und umweltgerechten Landwirtschaft sollen Anbaumethoden verbessert und dadurch den Produzent:innen ein nachhaltiges Einkommen ermöglicht werden. Rainforest Alliance bietet weder Mindestpreise noch eine Produktprämie. Stattdessen werden die Bäuerinnen/Bauern im Anbau hochwertiger Produkte sowie bei den Preisverhandlungen unterstützt. Nachhaltig denkende Käufer:innen sollen so zum Bezahlen eines angemessenen, über dem Marktpreis liegenden Preises motiviert werden.

Kakao
Trägt ein Schokoladeprodukt dieses Gütesiegel, so entsprechen 90 Prozent des Kakaos den nachhaltigen Kriterien. Ist der Anteil an zertifiziertem Kakao geringer, wird dies transparent am Produkt angegeben. Unter 30 Prozent darf das Siegel nicht mehr verwendet werden.
Kaffee
Im Jahr 2014 wurden 457.000 Tonnen Kaffee auf Rainforest Alliance-zertifizierten Farmen von über 160.000 Kaffeebauern geerntet.

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