Google weiß alles

Täglich wird Milliarden Mal "gegoogelt". Doch Google ist mehr als eine Suchmaschine. 85 Prozent aller Handys laufen über das zu Google gehörende Betriebssystem Android.

Google sammelt Ihre Daten

Nutzen Sie ein Android-Smartphone, haben Sie zur Aktivierung vermutlich ein Google-Konto angelegt. Wenn Sie beim Einrichten Ihres Handys die Voreinstellung nicht verändert haben, liefern Sie dauernd Daten an Google. Im Konto sind alle Google-Dienste, die Sie nutzen, verknüpft. Dazu zählen:

  • die Navigations-App Google Maps
  • Google Play
  • der Ort, an dem Sie Apps finden und downloaden können
  • der E-Mail-Dienst Gmail
  • der Browser Google Chrome
  • der Fotodienst Picasa
  • der Datenspeicher Google Drive
  • und viele mehr...

Welche Daten sammelt Google?

Gesammelt werden so viele Daten wie möglich.

  • Standort: 
    In der Google Maps Zeitachse lässt sich bis ins Detail nachschauen, wo Sie an einem bestimmten Tag der vergangenen Jahre gewesen sind. Nutzen Sie Picasa, können Sie dort sogar die Fotos ansehen, die Sie an dem Tag gemacht haben.

  • Aktivitäten: 
    Was Sie im Netz suchen, welche Apps Sie nutzen, was Sie auf YouTube sehen, alles liegt offen. Wer den Browser „Google Chrome“ verwendet, gibt zusätzlich alle von ihm besuchten Websites preis.

  • Sprache: 
    Anfragen an Ihr Smartphone und an Lautsprecher wie Google Home werden als Audioaufnahme gespeichert.

Das muss nicht automatisch schlecht sein, es kann auch hilfreich sein. Geben Sie zum Beispiel „Pizzeria“ ein, ist es ganz praktisch, automatisch Ergebnisse aus der nächsten Nähe zu erhalten. Sie müssen sich nur entscheiden, was Sie über sich preisgeben wollen und ob Sie den Nutzen mit Ihren Daten „bezahlen“ wollen.

Google nutzt Daten, um Werbung zu ver­kaufen

Google ist ein Konzern, der mit Werbung Geld macht. Mit den gesammelten Daten kann das Unternehmen zielgerichtet Werbung platzieren.

Laut der Angabe von Google werden die Daten nicht weiterverkauft. Sie dienen der Erstellung von Werbeprofilen der Nutzer:innen, um Werbung zu verkaufen.

Wer hat das Google erlaubt?

Das waren Sie selbst bei der Aktivierung Ihres Android-Handys. Bei der Einrichtung werden die Genehmigungen eingeholt. Oft sind die Punkte vormarkiert, können aber mit einem Klick deaktiviert werden.

Apps holen sich die Erlaubnis zum Datensammeln bei der ersten Nutzung oft im Kleingedruckten. 

So löschen Sie Ihre Daten

Auf myactivity.google.com können Sie sich mit Ihrer Gmail-Adresse einloggen und alles sehen, was Google über Sie weiß. Unter „Andere Google-Aktivitäten“ finden Sie Ihren Standortverlauf, YouTube-Verlauf, Sprachaktivitäten und vieles mehr.

Dort lassen sich die Daten löschen und Sie können unter „Aktivitäteneinstellungen“ Google das Recht zur Datensammlung entziehen.

ANLEITUNG ZUM LÖSCHEN IHRER DATEN

  1. Klicken Sie auf „Google-Konto“. Sie werden zur Seite myaccount.google.com weitergeleitet.
  2. Unter "Daten & Personalisierung“ finden Sie den Unterpunkt „personalisierte Werbung“. Hier ist alles aufgelistet, wonach Ihre Werbung personalisiert wird.
  3. Deaktivieren Sie dort die personalisierte Werbung.

Kein Google-Konto, trotzdem personalisierte Werbung?

Wenn Sie im Internet surfen, weiß der Seitenbetreiber, dass Sie auf der Seite waren und was Sie gesehen, gehört oder gekauft haben. Um Sie wiederzuerkennen, speichert er kleine Daten auf Ihrem Rechner ab – sogenannte Cookies. Dadurch werden Daten über Sie gesammelt und die Werbung, die Sie eingeblendet bekommen, wird auf Sie zugeschnitten. Das kostenlose Programm „Lightbeam“ von Mozilla Firefox zeigt, was im Hintergrund passiert, wenn Sie im Internet surfen, und welche Vernetzungen entstehen.

TIPPS ZUM UMGANG MIT COOKIES

  • Cookies blockieren/löschen
  • Browserverlauf löschen
  • Im Privatmodus surfen
  • Verwendung von Ad-Blockern, die Online-Werbung blockieren
  • Unnötige Apps deinstallieren

Auch Apple, Facebook & Co sammeln Daten

Andere Unternehmen wie zum Beispiel Facebook und WhatsApp, sind ebenfalls gigantische Datensammler.

Schritt-für-Schritt-Anleitungen für mehr Privatsphäre finden Sie auf saferinternet.at/privatsphaere-leitfaeden

Wenn Sie ein IPhone besitzen, können Sie sich unter appleid.apple.com mit Ihrer Apple-ID einloggen, um Ihre Datenschutzeinstellungen zu verwalten und Kopien der über Sie gespeicherten Daten anzufordern. 


Alternative Suchmaschinen

Wir haben alternative Suchmaschinen getestet, die auf hohe Datenschutzstandards setzen. Dazu zählen:

  • Startpage
  • MetaGer
  • DuckDuckGo

Den Test finden Sie unter arbeiterkammer.at/suchmaschinen

Finden Sie heraus, was und wie viel das Netz über Sie weiss:

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