AHS - Oberstufe

AHS - Allgemein bildende höhere Schule (9. bis 12. Schulstufe)

2 Drittel der Schüler/-innen, die eine AHS-Unterstufe absolviert haben, setzen ihren Bildungsweg in der AHS-Oberstufe fort: entweder an der selben Schule, an der sie die Unterstufe besucht haben oder in einer anderen AHS-Form wie zum Beispiel dem ORG. 1 Drittel wechselt in eine berufsbildende mittlere oder höhere Schule.

AHS - Oberstufe

Steckbrief AHS-Oberstufe

  • schließt innerhalb desselben Typs nahtlos an die AHS-Unterstufe (5. bis 8. Schulstufe = 1. bis 4. Klasse AHS) an
  • erweiterte und vertiefte Allgemeinbildung im sprachlichen sowie im naturwissenschaftlichen Bereich
  • unterschiedliche Schwerpunktsetzung (z.B. Sport, Musik, Sprachen ... ) durch Wahlpflichtfächer, Schulautonomie, AHS-Sonderformen sowie Schulversuche – siehe Infobox
  • im Regelfall keine Berufsausbildung!
  • kürzester Weg zur Matura (im Normalfall 4 Jahre)
  • bitte Aufnahme- und eventuelle Eignungskriterien beachten!

ORG - Oberstufenrealgymnasium

Steckbrief ORG

  • kann nach der 4. Klasse einer NMS oder AHS besucht werden
  • umfasst 5. bis 8. Klasse AHS (9. bis 12. Schulstufe)
    Ausnahme: das ORG für Studierende der Musik beziehungsweise das ORG für Leistungssportler/-innen dauert 5 Jahre

Ausbildungsalternativen

  • Schwerpunkt in Mathematik, Chemie, Physik; mit Darstellender Geometrie (= Pflichtfach 7. + 8. Klasse); in der 7. + 8. Klasse nur Musik- ODER Bildnerische Erziehung
  • Schwerpunkt in Mathematik, Biologie+Umweltkunde, Physik, Chemie; in der 7. + 8. Klasse nur Musik- ODER Bildnerische Erziehung
  • Pflichtgegenstände Instrumentalunterricht und Musikerziehung (5. bis 8. Klasse); Bildnerische Erziehung 5. + 6. Klasse
  • Pflichtgegenstände Bildnerisches Gestalten, Werkerziehung, Bildnerische Erziehung (5. bis 8. Klasse); Musikerziehung 5. + 6. Klasse
  • Besondere Ausbildungsschwerpunkte können auch noch im Rahmen von Wahlpflichtfächern (ab der 6. Klasse), Schulautonomie, Schulversuche oder besondere Formen (zum Beispiel Schwerpunkt Musik, Sport, ... ) gesetzt werden.

Hauptzielgruppe

  • NMS-Absolventen/-innen, welche die AHS-Matura anstreben
  • Absolventen/-innen der AHS-Unterstufe, die zwar die AHS-Matura anstreben, aber nicht in die Oberstufe der zuvor besuchten Unterstufe wechseln wollen

Abschluss

vollwertige AHS-Reifeprüfung

AHS-Grundtypen

Wahlpflichtfächer in AHS

Ab der 6. Klasse setzen die AHS-Schüler/-innen selbst individuelle Schwerpunkte, indem sie sich für Wahlpflichtgegenstände (WPG) entscheiden müssen. Das WPG-Stundenausmaß variiert mit dem AHS-Typ

 AHS-TypWahlpflichtgegenstände Wochenstunden
Gymnasium 6
Realgymnasium
 8
Wirtschaftskundliches Realgymnasium
10
Oberstufenrealgymnasium
 6 

Die WPG vertiefen beziehungsweise erweitern die Pflichtgegenstände oder erschließen neue, zusätzliche Bildungsinhalte. WPG werden in kleineren Gruppen unterrichtet und ebenso benotet wie Pflichtgegenstände.

Vor- und Nachteile eines AHS-Besuchs

(unvollständige Auflistung)

Um absoluten Wertungen vorzubeugen, werden nachstehende Argumente aufgelistet, ohne speziell als Pro oder Kontra gekennzeichnet zu sein.

  • Fundierte Allgemeinbildung im sprachlichen sowie im natur-, kreativen- und geisteswissenschaftlichen Bereich. Durch Schwerpunktsetzungen im Bereich von Schulautonomie, durch die Wahlpflichtfächer beziehungsweise im Rahmen von Schulversuchen bestehen Spielräume für gewisse Spezialisierungsansätze. Diese Ansätze sollten insbesondere im Hinblick auf den weiteren Bildungsweg genützt werden.

  • Schwerer Einstieg ins Berufsleben ohne weiterführende Spezialisierung: Nach der AHS-Matura hat man in der Regel ein breites Fundament, auf das man eine Berufsausbildung setzen kann. Aber eine Berufsausbildung hat man nicht. Nicht einmal 1 Prozent der AHS-Maturanten/-innen treten unmittelbar nach der AHS-Matura ins Berufsleben ein. Das heißt, man muss sich erst noch spezialisieren – zum Beispiel im Rahmen eines Studiums an einer Universität, Fachhochschule oder Akademie. Oder man holt den fachspezifischen Teil einer berufsbildenden höheren Schule nach (= Kolleg). Natürlich gibt es darüber hinaus noch zahlreiche berufsbezogene Bildungsgänge – viele davon stellen jedoch eine Spezialisierung auf Basis einer bereits absolvierten beruflichen Erstausbildung dar.

  • Wird ein Berufs- beziehungsweise Bildungsweg anvisiert, der zwar eine Reifeprüfung – allerdings keine spezielle - voraussetzt und dafür zugleich ein hohes Maß an allgemeinbildender Grundbildung von Vorteil ist, dann führt der Erwerb der AHS-Matura am raschesten zum Ziel.

  • Rund jeder 5. Schüler/jede 5. Schülerin einer AHS-Oberstufe schafft den Weg zur Matura nicht (Klassenwiederholung beziehungsweise verfrühter Ausstieg aus der Schule) Wenn ein Schüler/eine Schülerin also vorzeitig das Handtuch wirft (beziehungsweise werfen muss), wird's eng, denn man hat keinerlei fachlich-berufliche Vor- beziehungsweise Ausbildung. Das heißt, man muss eigentlich noch mal ganz von vorn beginnen (z.B. Beginn einer BMHS, Beginn einer Lehre, ... ) oder man wird es schwer haben, erfolgreich ins Berufsleben einzusteigen.
    Hinweis: AHS-Abbrechern/-innen bleibt auch der Zugang zur Berufsreifeprüfung verwehrt (Voraussetzungen sind nämlich unter anderem. eine erfolgreich abgeschlossene Lehre oder der erfolgreiche Abschluss einer mindestens 3-jährigen Fachschule).

  • Thema Schulgeld: rund jeder 5. AHS-Schüler/jede 5. AHS-Schülerin in Oberösterreich wird an einer privaten AHS unterrichtet.

AHS – was dann?

Auf die fundierte allgemeine Grundlagenbildung sollte nach der AHS-Matura eine spezielle Berufsausbildung – zum Beispiel im Rahmen eines Studiums an einer Universität, einer Fachhochschule oder einer Akademie oder auch im Rahmen eines Kollegs (= Nachholen der Fachausbildung einer bestimmten Berufsbildenden höheren Schule) - aufgesetzt werden.

Für einzelne Studienrichtungen sind unter Umständen Zusatzprüfungen abzulegen (z.B. gewisse kaufmännische Zusatzprüfungen, falls ein Wirtschaftsstudium gewählt wird).

Nachholen der AHS-Matura

Manchmal führt die Erstausbildung nicht in die richtige Richtung beziehungsweise ändern sich die Zielvorstellungen oder auch die persönlichen Rahmenbedingungen. Wenn zum Beispiel jemand zu einem späteren Zeitpunkt die AHS-Matura nachmachen will, gibt's Möglichkeiten der 2. Chance wie etwa

  • das Aufbaugymnasium beziehungsweise das Aufbaurealgymnasium – in der Regel umfasst dies die 5. bis 8. Klasse AHS, zum Teil mit zusätzlicher Übertrittsstufe. Besonderheit: es gibt keine Altersgrenze!

  • die Abend-AHS für Berufstätige (bei allen AHS-Formen möglich) – Dauer: 8 Semester, Eintritt ab vollendetem 17. Lebensjahr. Wenn entsprechende Kenntnisse nachgewiesen werden, kann man auch in ein höheres Semester einsteigen.

Detailinfos

Bildungsdirektion OÖ

Schulservice
TEL: +43 732 7071 1051
TEL: +43 732 7071 2251
www.lsr-ooe.gv.at 

TIPP

Weitere Alternativen zum Nachholen einer Reifeprüfung finden Sie auf dieser Homepage unter "Aus- und Weiterbildung für Erwachsene".

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