Kinder­betreuung in OÖ: Trotz zögerlicher erster Schritte fehlen wirkungs­volle Maß­nahmen

Mit der aktuellen Ausbaugeschwindigkeit erreicht Oberösterreich das Barcelona-Ziel hinsichtlich der Betreuungsquote unter 3-Jähriger erst in 18 Jahren, also 11 Jahre später als die geplante Zielerreichung der EU. 

Erst in 53 Jahren hat Oberösterreich den Rückstand beim Angebot an vollzeittauglichen Kinderbildungs- und Betreuungsplätzen (VIF) zum derzeitigen Stand der anderen Bundesländer aufgeholt. Mit dem Wachstum an neu geschaffenen Plätzen im vergangenen Jahr profitieren vom Kinderland Nr. 1 bestenfalls die Kinder der derzeitigen Kindergartenkinder – wenn sie selbst Eltern werden.

So gelingt der Aus­bau

Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat beim Institut für Berufs- und Erwachsenenbildungsforschung (IBE) eine Studie in Auftrag gegeben, um die Kosten für einen Ausbau der Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen für Oberösterreich zu berechnen und in umsetzbaren Zeiträumen darzustellen.
Wenn das Land Oberösterreich in den kommenden 10 Jahren jedes Jahr zusätzliche 0,2 Prozent des Landesbudgets (das sind 16,6 Millionen Euro) investieren würde, könnten die Barcelona-Ziele erreicht werden.

Sozial­raum­planung für Ober­österreich ist nötig

Der Ausbau und die Bedarfsplanung für den Ausbau ist Gemeindesache, neue Einrichtungen werden vom Land OÖ genehmigt und können von Gemeinden, Unternehmen aber auch privaten Organisationen betrieben werden. Das Land Oberösterreich führt jedoch selbst keine Sozialraumplanung durch. Das Ergebnis ist zum Leidwesen der Eltern ein ziemlicher „Fleckerlteppich“.
Grundsätzlich gilt: Je näher am Zentralraum und je größer die Gemeinde, desto eher wird ein zufriedenstellendes Angebot zur Verfügung gestellt. 

Die Arbeiterkammer Oberösterreich erhebt im Kinderbetreuungsatlas jedes Jahr das Angebot an Plätzen und dessen Qualität:
AK OÖ Kinderbetreuungsatlas 2023 (6,1 MB)

 

Was sind Barcelona-Ziele?

Vereinbarung der EU-Staaten zum Ausbau der Kinderbildungs- und betreuungseinrichtungen

Erstmals im Jahr 2001 vom Europäischen Rat formuliert und im Dezember 2022 mit angepassten Zahlen bis zum Jahr 2030 erneuert. Vor allem Oberösterreich zählt zu den Schlusslichtern beim Platzangebot für unter 3-jährige Kinder. Das erklärte Ziel wird demnach bis 2030 nicht erreicht.

  • Ziel unter 3 Jahre:
    45 Prozent der Kinder haben ein Platzangebot (OÖ, 37,24 Prozent)

  • Ziel 3 bis 6 Jahre:
    96 Prozent der Kinder haben ein Platzangebot

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