28.12.2022

Reis­waffeln im Test: 1­8 von 20 Produkten be­kommen schlechte Noten

Reiswaffeln stehen als Snack für Babys und Kleinkinder hoch im Kurs, doch kann man sie auch bedenkenlos den Kleinen geben? ÖKO-TEST kritisiert seit Jahren Arsen in Reiswaffeln und hat daher einen aktuellen Test durchgeführt. 

11 von 20 Reiswaffeln fallen mit der Gesamtbewertung „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch und nur je 1 Produkt bringt es auf ein „Sehr gut“ und „Gut“. Neben Arsen waren Cadmium, Acrylamid, Schimmelpilzgifte und Mineralölbestandteile in den Reiswaffeln der Grund für das schlechte Ergebnis. 

Geben Sie Kindern daher Reiswaffeln und auch Reisflocken wegen der verbreiteten Belastungen nur selten und in Maßen!

Testergebnis: Reiswaffeln (1,3 MB)


Reis­waffeln in allen Größen im Test

Es wurden 11 kleine Reiswaffeln eingekauft, die für Kinder im Beikostalter ab dem 7. oder meist 8. Monat geeignet sind. In diesem Segment haben die Einkäufer/-innen nur Waffeln mit Fruchtgeschmack gefunden. Wer seinem Kind eine pure Reiswaffel ohne Fruchtkonzentrat geben möchte, muss also zu den großen Waffeln greifen. 

Deshalb wurden weitere 9 Produkte ohne Altersangabe eingekauft und bei diesen die gleichen strengen Maßstäbe bei der Bewertung angelegt, wie für Lebensmittel für Säuglinge und Kleinkinder. 

Im Labor wurden alle Produkte auf die giftigen Elemente Arsen, Cadmium und Blei geprüft und auf Schimmelpilzgifte, Mineralölbestandteile, Pestizide und Acrylamid untersucht.

Arsen in allen ge­testeten Reis­waffeln

  • In allen Reiswaffeln hat das Labor anorganisches Arsen nachgewiesen. Arsen ist Bestandteil der Erdkruste und Reispflanzen nehmen viel davon auf. Doch in einem Snack für Babys sollte davon so wenig wie möglich stecken. Denn die Aufnahme von anorganischem Arsen - auch in kleinen Mengen - kann langfristig das Krebsrisiko erhöhen. In 7 Produkten wurde der Arsengehalt als „stark erhöht“ bewertet.

  • Wie Arsen steckt auch das Schwermetall Cadmium natürlicherweise im Boden und wird durch menschliche Umweltverschmutzung eingetragen. Die im Labor festgestellten Gehalte wurden dreimal als „erhöht“ und zweimal als „stark erhöht“ bewertet.

  • In einem Produkt wurde sogar giftiges Blei gefunden.

  • Acrylamid entsteht beim starken Erhitzen von kohlenhydratreichen Lebensmitteln. Es erhöht ebenfalls potenziell das Krebsrisiko, so schätzt es die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zumindest anhand von Daten aus Tierversuchen ein. Während die Babyreiswaffeln nur Spuren davon aufwiesen, wurden die Werte in 2 Dritteln der anderen Produkte kritisch gesehen - zumal ja auch diese nach den Maßstäben für Kindernahrung bewertet wurden. 

  • In den Bio-Reiswaffeln Naturgut Bio Reiswaffeln ohne Salzzugabe und den Dennree Reis Waffeln ungesalzen steckt das Schimmelpilzgift Aflatoxin B1. Aflatoxine können unter anderem das Erbgut schädigen. Akut giftige Konzentrationen wurden in den beiden Produkten aber nicht erreicht. 

  • In den Dennree Reis Waffeln ungesalzen und in den Byodo Reiswaffeln ohne Salzzusatz stecken Gehalte der Mineralölbestandteile MOSH, die als „leicht erhöht“ bewertet wurden. MOSH reichern sich an und sind die größte Verunreinigung im menschlichen Körper. Noch kritischer wurden im Byodo-Produkt die ebenfalls nachgewiesenen MOAH gesehen. Zu dieser Stoffgruppe gehören auch krebserregende Verbindungen.

Alternativen zu Reis­waffeln

Reiswaffeln haben ein gesundes Image, weil sie kalorien- und fettarm sind. Für eine ausgewogene Kleinkind-Ernährung sind sie aber verzichtbar. Und es gibt praktische Alternativen für unterwegs, zum Beispiel Zwieback, Knäckebrot, Hirsebällchen oder Maiswaffeln.

Hinweis

In Kooperation mit ÖKO-TEST bietet der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich jeden Monat einen neuen, aktuellen Test zum Download an.

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