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Wer Sport treibt, tut dies meist in Kunstfasern. Dass sich Mikroplastik beim anschließenden Waschgang aus der synthetischen Sportbekleidung löst und ins Abwasser gelangt, ist vielen bekannt. Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer Oberösterreich haben daher Sportshirts im Labor testen lassen. Die schlechte Nachricht: Weder teure Shirts, noch welche mit recyceltem Kunststoff schnitten im Vergleich besser ab. Die gute Nachricht: Mit einem speziellen Waschbeutel konnte der Mikroplastik-Ausstoß beim ersten Waschen erheblich reduziert werden!
Testergebnis: Mikroplastik in Sportshirts im Waschtest (0,2 MB)
Insgesamt 10 Funktionsshirts aus Polyester der Hersteller adidas, asics, C&A, H&M, Benger (Hervis), Pro Touch (Intersport), Nike, Tchibo, Under Armour hat das Umweltbundesamt im Auftrag des Konsumentenschutzes der Arbeiterkammer Oberösterreich in einer Haushaltswaschmaschine gewaschen und anschließend das Abwasser auf Mikroplastik untersucht. Der Preis der Shirts lag zwischen 9,90 und 40 Euro. 4 der getesteten Produkte bestanden zum Teil aus recyceltem Polyester.
Das Ergebnis des Labortests zeigt, dass die Shirts bei der Erstwäsche zwischen 50 und 258 mg Mikroplastik pro Kilogramm (mg/kg) Wäsche verloren. Am wenigsten Mikroplastik wurde aus dem günstigsten Funktionshirt von C&A ausgewaschen. Die mit Abstand größte Menge löste sich aus dem Tech SS Tee Laufshirt der Marke Under Armour, das zu den teuersten Shirts im Test gehörte. Der Preis des Textils hat damit keinen Einfluss auf die Menge an Mikroplastik, das sich beim Waschen herauslöst. Auch ob das Kleidungsstück aus recyceltem oder reinem Kunststoff bestand, zeigte im Test keinen Einfluss auf die ausgewaschene Mikroplastikmenge.
Einen bedeutenden Unterschied machte jedoch die Verwendung eines speziellen Waschbeutels der Marke Guppyfriend, der dafür konzipiert ist, die beim Waschen abgebrochenen Mikrofasern herauszufiltern und so die Menge an Mikroplastik im Abwasser zu verringern. Durch den Beutel reduzierte sich der Mikroplastik-Ausstoß beim Tchibo Funktionsshirt auf 37 mg/kg. Zum Vergleich wurde ein weiteres Tchibo-Shirt ohne Waschbeutel gewaschen und produzierte dabei 87 mg/kg Wäsche, also mehr als das Doppelte.
Bis zu 46.175 Tonnen Mikroplastik werden laut aktuellen Schätzungen alleine durch das Wäschewaschen in europäische Gewässer freigesetzt, da es über Kläranlagen nicht zur Gänze gefiltert werden kann. Je kleiner die Plastikpartikel sind, desto wahrscheinlicher werden sie von Wasserorganismen aufgenommen. Auf diese Weise gelangt Mikroplastik in die Nahrungskette. Wie sich das auf unsere Gesundheit auswirkt, ist derzeit noch nicht ausreichend erforscht.
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