01.03.2023

Darmbakterien im Kebab: AK-Test macht wenig Appetit!

Klein geschnittenes Fleisch, Salat, Tomaten und Zwiebeln mit viel Sauce im knusprigen Fladenbrot – der klassische Döner Kebap lässt vielen das Wasser im Munde zusammenlaufen. Die Ergebnisse des aktuellen Kebab-Tests der Arbeiterkammer Oberösterreich machen aber wenig Appetit. Beim Geruchs- und Geschmackstest hagelte es Kritik. Außerdem lieferte die Untersuchung auf Enterobakterien in 6 Fällen Hinweise auf ungenügende Hygiene oder unsaubere Rohware.

Kebab im AK-Test (0,1 MB)

Nach den desaströsen Er­gebnissen des AK-Kebab-Tests im Jahr 2020 wollten es die Konsumentenschützer/-innen der Arbeiterkammer Oberösterreich nun erneut wissen. 10 zufällig ausgewählte Kebabs wurden eingekauft und in das Labor der Belan Ziviltechniker-GmbH gebracht, wo sie unmittelbar nach Probeneingang mikrobiologisch und sensorisch untersucht wurden. Die Beurteilung durch die Experten/-innen erfolgte nach dem Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz sowie der berechtigten Verbrauchererwartung.

Die Hälfte der Proben schmeckte schlecht

Herzhafter Fleisch­geschmack gepaart mit frischer Sauce und knackigem Gemüse – das erwarten sich Konsumenten/-innen von einem guten Kebap. Doch dabei handelt es sich vielfach nur um eine Wunschvorstellung – so das Fazit der Experten/-innen bei der Verkostung.

  • 1 von 10 Proben wurde beim Sensoriktest von den geschulten Fachleuten als mangelhaft bewertet. Beanstandungsgründe waren der alte Geruch und Geschmack der Sauce sowie eine zu weiche Konsistenz der Tomate.

  • Bei 4 Proben lagen sogar schwere sensorische Mängel vor: Es wurden Geruch und Geschmack des Fleisches bemängelt, die Sauce als alt wahrgenommen und der Geschmack beziehungsweise die Konsistenz des verwendeten Gemüses kritisiert. 3 dieser Proben wiesen zudem noch Richtwertüberschreitungen bei Hefen oder Schimmel auf.

Darmbakterien in fast allen Proben

Bei den meisten der unter­suchten Proben wurden teils beträchtliche Mengen an Enterobakterien nachgewiesen. Diese sind in unserer Umwelt weit verbreitet und auch Bestandteil der normalen Darmflora.

Für Lebens­mittel gelten Enterobakterien als allgemeine Hygieneindikatorkeime. In Anbetracht der Mengen, die sich in so manchem Kebab tummelten, ist bei mehr als der Hälfte der Proben entweder von einer ungenügenden Hygienepraxis bei der Zubereitung oder von einer Kontamination der verwendeten Rohstoffe auszugehen.

Preis­vergleich schwierig

Die Kebabs im Test kosteten zwischen 3,50 und 5,50 Euro. Der Preis sagt aber nichts darüber aus, wie viel die Konsumenten/-innen tatsächlich für ihr Geld bekommen. Denn die Portionsgrößen mit etwa 340 bis 480 Gramm waren recht unterschiedlich und auch der Fleisch­anteil schwankte stark zwischen 33 bis 54 Prozent. Berücksichtigt man also beim Preis auch das Gewicht, zeigt sich eine Preisspanne von 94 Cent bis 1,50 Euro je 100 Gramm Kebab.

Worauf sollten Konsumenten/-innen beim Kauf achten?

Das Lokal sollte einen sau­beren Gesamte­indruck aufweisen. Dieser kann eventuell bereits Indizien über die Hygiene in der Küche liefern.

Auch ein Blick auf die einzelnen Zutaten kann sich lohnen. Die Fleischstücke sollten gut durchgebraten (zartbraun) und heiß sein, das Gemüse beziehungsweise der Salat in der Theke gekühlt aufbewahrt werden. Wirkt das Gemüse bereits matschig oder weist braune Stellen auf, könnte das auf mangelnde Frische hinweisen. 

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