20.05.2020

Schule zuhause: Wie geht’s Eltern und Kindern?   

Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat oberösterreichische Eltern von Schulkindern gefragt, wie es ihnen mit dem Lernen zuhause geht. Fast 800 Familien haben sich an der Befragung beteiligt. Fazit: Die Vereinbarkeit von Lernbetreuung und Arbeit ist für zwei Drittel der Eltern belastend. 

Schule zuhause ist heraus­fordernd

Die meisten Schüler/-innen hatten bis vor Kurzem noch „Schule Daheim“, das heißt Lernen und Betreuung zu Hause. Die Befragung zeigt: Die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Freizeit wurden vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Zwei Drittel der Befragten empfanden die Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und Arbeit als Belastung. Dabei gilt: Je jünger die Kinder, desto belastender die Situation. Besonders schwierig ist es, die Kinder zu motivieren und selber neben der Arbeit Zeit für die Lernbegleitung zu finden.

Beruf und Familie gehen ineinander über

Eltern, die im Home-Office tätig sind, empfinden es als schwierig, Grenzen zwischen Beruf und Familie zu ziehen. Mehr als zwei Drittel finden es belastend, dass sie die Kinder wegschicken müssen, wenn sie die Eltern brauchen, weil sie gerade selber arbeiten müssen. Fast 60 Prozent haben Sorge, dass sie den eigenen Ansprüchen an die Arbeit nicht gerecht werden.

Verbesserungen: hier ansetzen

Die Kritikpunkte betreffen die Organisation des Heimunterrichts: Knapp die Hälfte der befragten Eltern beurteilen den Lernumfang der Schulkinder als zu viel oder sogar viel zu viel, je älter die Kinder, desto eher wird er als zu hoch eingestuft. Ein wesentlicher Kritikpunkt  ist auch die Verwendung von zu vielen unterschiedlichen Plattformen zur Kommunikation von Aufgaben, das sorgte für Verwirrung und Stress. 

Schule zuhause kostet Geld

Mehr als ein Drittel der Familien hat für das Lernen zuhause in technische Ausstattung investiert. Vor allem Tablets und Laptops, Drucker und Druckerpatronen mussten dafür angeschafft werden. 40 Prozent der Familien mit Haushaltseinkommen unter 2.500 Euro können sich diese Anschaffungen kaum leisten. Bei Alleinerziehern/-innen und Mehrkindfamilien liegt der Anteil mit 42 Prozent sogar noch etwas höher. 



Dass es nun seit Mitte Mai für die meisten wieder Unterricht in der Schule gibt, freut drei Viertel der Eltern. Ihre größte Sorge ist jedoch, dass es bis zum Ende des Semesters für ihre Kinder stressig wird und dass die Schule mögliche Lernrückstände zu wenig berücksichtigt.

Forderungen der Arbeiterkammer OÖ

  • Kommunikation verbessern: die Schulen müssen intensiv mit Eltern und Schülern/-innen kommunizieren, wie es weitergeht.

  • Kostenlose Angebote zur schulischen Förderung bereitstellen! Es darf kein Kind zurückgelassen werden. 

  • Qualitätsvolle schulische Betreuung in Kleingruppen sowie die Hygiene- und Sicherheitsstandards sicherstellen!

  • Schulen müssen digitale Endgeräte zur Verfügung stellen.

  • Chancen-Index: Zusätzliche Mittel für Schulen mit besonderen Herausforderungen. Die AK hat hier ein Modell erarbeitet.

  • Jetzt für den Sommer planen: Kostenlose und attraktive Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche sicherstellen.

"Die Umfrage hat uns eindrückliche Schilderungen von Eltern geliefert. Sie erbringen momentan eine unglaublich große Leistung. Hier ist die Politik gefordert, rasch familien­gerechte Lösungen zu finden, damit niemand auf der Strecke bleibt."

Dr. Johann Kalliauer

AK Präsident

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"Die Umfrage hat uns eindrückliche Schilderungen von Eltern geliefert. Sie erbringen momentan eine unglaublich große Leistung. Hier ist die Politik gefordert, rasch familien­gerechte Lösungen zu finden, damit niemand auf der Strecke bleibt."

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