Anlage-Check und Anlage-Beratung
Je höher die Gewinnaussicht, desto höher das Risiko. Eine Veranlagung soll gut überlegt sein.
Niedere Zinsen selbst bei langen Laufzeiten verleiten manche zu unüberlegten Geldtransaktionen. Wie die Anfragen beim Konsumentenschutz der AK Oberösterreich zeigen, sind sich die Interessenten/-innen des hohen Verlustrisikos bei binären Optionen oft nicht bewusst.
Die Aussicht auf schnelle und hohe Gewinne bedeutet aber stets ein hohes Risiko. Das trifft auch auf den Handel mit binären Optionen zu. Es handelt sich nach Meinung der AK-Konsumentenschützer hierbei um keine Geldanlage sondern um eine Spekulation mit dem Risiko eines Totalverlustes.
Binäre Optionen sind Termingeschäfte oder anders gesagt, Spekulationen auf einen steigenden oder fallenden Kurs (Preis) eines Basiswertes. Der Käufer der Option wird als Trader bezeichnet.
Der Trader, der den zu erwartenden Kursverlauf richtig eingeschätzt hat, hat gewonnen. Hat er sich falsch entschieden, hat er in der Regel seinen gesamten Einsatz verloren. Am Ende der Laufzeit (diese kann nur wenige Sekunden dauern) steht das Ergebnis fest. Hört sich wie eine Wette an und ist es auch.
Basiswerte für binäre Optionen können Währungen, Aktien, Rohstoffe, Edelmetalle oder Indizes sein. Die Kurse oder Preise der Basiswerte werden zum größten Teil durch reelle Marktbewegungen (Angebot und Nachfrage) gebildet.
Auch die Zusatzfunktion mit der ein vorzeitiger Ausstieg ermöglicht werden kann (Early-Closure), kann das Risiko eines Totalverlustes nicht ausschließen.
Wenn das gewünschte oder das gewählte Szenario eintritt, der Trader hat zum Beispiel auf den steigenden Kurs des Basiswertes gesetzt und lag richtig, dann ist die Option „im Geld“. Tritt der gesetzte Fall nicht ein, ist die Option „aus dem Geld“ und der gesamte Einsatz ist verloren.
Verfolgt man die Volatilitätsstrategie, dann wird gleichzeitig eine Put- und eine Call-Option mit der gleichen Laufzeit abgeschlossen. Mit einer davon wird der Trader richtig liegen, der Einsatz der zweiten ist verloren.
Bei der Trendfolgestrategie geht man davon aus, dass sich eine bestehende Entwicklung fortsetzt.
Im Gegensatz dazu gibt es auch die Kontra-Trend-Strategie.
Will man einen bereits vorhandenen Basiswert absichern, kann das mit der Hedging-Strategie erreicht werden. Der Trader kauft eine Put-Option auf seinen Basiswert. Fällt der Kurs des Basiswertes, gleicht der Gewinn der Option diesen Kursverlust aus.
Aber nicht nur die Tatsache, dass ein Totalverlust möglich ist, ist relevant. Auch die Wahrscheinlichkeit oder Unwahrscheinlichkeit, dass ein Ereignis eintritt ist wesentlich.
Bei den High-Yield-Optionen ist das Risiko extrem hoch. Es können Renditen von mehreren hundert Prozent erzielt werden. Dass die Option auf einen stark schwankenden (volatilen) Basiswert (etwa auch Edelmetalle und Rohstoffe) am Laufzeitende aber tatsächlich im Geld liegt, ist völlig ungewiss bis eher unwahrscheinlich.
High-Yield-Optionen sind daher, wenn überhaupt, nur für extrem risikofreudige Trader geeignet, bei denen der Verlust ihres Einsatzes keine Rolle spielt. Mit einer Geldanlage oder einem Investment hat das nichts mehr zu tun.
Der Broker bekommt einen vereinbarten Anteil vom Handelsvolumen des Traders. Der ver-minderte Anteil steht also für den Trade zur Verfügung. Bietet der Broker eine Absicherung von bis zu 15 Prozent, bekommt der Trader zumindest diesen Anteil vom um die Brokergebühr verminderten Einsatz. Auch die Möglichkeit zur Verlängerung der Laufzeit (Roll-Over) kann das Verlustrisiko mildern oder auch nur hinauszögern.
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