Nahrungsergänzungsmittel
Besseres Aussehen und mehr Gesundheit - das verspricht die Werbung. Aber ist das wirklich so?
E-Nummern sind die Bezeichnungen für Zusatzstoffe, die in Lebensmitteln
verarbeitet sind. Diese Zusatzstoffe werden nur zugelassen, wenn sie
nicht gesundheitsschädlich sind. Jeder Mensch reagiert aber anders und
jeder dritte Konsument hat Allergien gegen irgendwelche Substanzen
entwickelt. Deshalb müssen alle Zusatzstoffe genau gekennzeichnet
werden. Das geschieht oft mit den E-Nummern, die aber meist nur für Experten
verständlich sind.
Die Broschüre E-Nummern kann kostenlos unter der Nummer +43 50 6906 2179 bestellt werden und steht auch zum Download zur Verfügung.
Es gibt natürliche und künstlich hergestellte Farbstoffe und werden zum
Färben und Verschönern von Lebensmittel und deren Oberfläche verwendet.
Sie sollen für ein "appetitanregendes" und "verkaufsförderndes" Aussehen
sorgen.
Einsatzgebiete: Zuckerwaren aller Art (damit Süßigkeiten leuchten),
Marzipan, Obsterzeugnisse in Konserven, Limonaden (Wasser, damit
Limonade nach Frucht aussieht) und Kolagetränke, Puddings, Eis, Liköre,
Margarine, Käse und Fischerzeugnisse.
Natürlich sind zum Beispiel Farbextrakte aus roten Rüben, aus Karotten
und Spinat. Sie schaden nicht. Es bleibt aber die Frage, ob man
"geschminkte" Lebensmittel überhaupt will.
Künstliche (synthetische) Farbstoffe haben von allen Lebensmittel-Zusatzstoffen den schlechtesten Ruf. Azofarbstoffe (in Speisen und Getränken, Textilien, Hautpflegemitteln, Pharmapräparaten, ..) sind die am meisten umstrittenen Chemie-Lebensmittelfarben. Sie gelten als Allergieauslöser und stehen nach amerikanischen Untersuchungen in Verdacht, unter bestimmten Voraussetzungen Krebs auszulösen.
Konservierungsstoffe verlängern die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Der Hersteller braucht nicht mehr verraten, ob das Produkt behandelt ist. Kommt z.B. ein konservierter Fruchtzusatz in den Topfen, muss der verwendete Stoff nicht auf der Zusatzliste stehen. Ein harmloser Konservierungsstoff ist Sorbinsäure (E 200 bis 203). Diese Säure kommt auch in der Natur vor.
Konservierungsstoffe mit den Nummern E 210 bis E 233 können gerade bei
Kindern Allergien auslösen, Kopfschmerzen und Durchfall verschulden.
Besonders Benzoesäure (E 210), die Salate haltbar macht, ist ungesund.
In Katzen- und Hundefutter darf sie nicht verwendet werden. Gepökelte
Fleisch- und Wurstwaren enthalten Nitrate, die Bakterien hemmen. Nitrat
verwandelt sich im Körper zu Nitrit - dieser Stoff verschlechtert die
Sauerstoffaufnahme. Kinder sollten deshalb nicht so häufig rohen
Schinken und rote Wurstsorten essen.
Antioxidantien behindern Reaktionen von Sauerstoff mit Lebensmittelinhaltsstoffen und damit den Verderb.
Einsatzgebiete: Suppen, Brühen, Soßen, (jeweils in getrockneter Form),
Kartoffeltrockenerzeugnisse, Knabbererzeugnisse, Kaugummi, Walnusskerne,
Marzipan- und Nougatmasse, Eis, Margarine, Öle, Backwaren usw.
Wenn Lebensmittel im Großen hergestellt werden, nimmt man statt des
Zitronensaftes Vitamin C. Es heißt Ascorbinsäure und wird im Labor
hergestellt. Aber dem Körper ist es egal, ob er Vitamin C aus der
Zitrone und aus der Retorte bekommt. Ascorbinsäure als Zusatzstoff ist
deshalb harmlos. Damit Fett nicht ranzig wird ("oxidiert"), kommt
Vitamin E ins Fertigprodukt.
Es wird im Labor dem natürlichen Stoff nachgebaut und gilt ebenfalls als unbedenklich. Die beiden natürlichen Antioxidationsmittel haben die E-Nummern 300 – 309. Sind beim Schutz vor Luft naturfremde Stoffe im Spiel, lauten die E-Nummern von 310 – 321. Solche Stoffe finden sich z.B. in Kaugummi, Marzipan, Knabbereien aus Getreide. Empfindliche Kinder können allergisch reagieren oder Kopfschmerzen bekommen. Deshalb lieber nur Lebensmittel mit den harmlosen Luftschützern kaufen.
Emulgatoren und Säuerungsmittel verbinden ursprünglich nicht miteinander
mischbare Stoffe, z.B. Fett und Wasser, Säuerungsmittel verhindern die
Vermehrung von verderbniserregenden Keimen.
Einsatzgebiete: sind für alle Lebensmittel zugelassen (außer E 338 nur
für koffeinhaltige Erfrischungsgetränke, E 339 - 341 nicht für
Frischfisch).
Manche Stoffe sind eigentlich nicht miteinander mischbar (Wasser und
Öl). Mit Emulgatoren lassen sie sich verbinden. Sie sorgen in Mayonnaise
und in Cremespeisen dafür, dass auf den Produkten kein Wasserpfützchen
schwimmt. Am häufigsten wird Lezithin als Emulgator verwendet – ein
natürlicher Stoff, der im Eigelb vorkommt. Er ist gesundheitlich
unbedenklich. Auch Emulgatoren, die aus Fettsäuren "gebaut" werden,
schaden nicht. Die E-Nummer zeigt, welcher Verbindungsstoff im Produkt
steckt. E 322 = Lezithin, E 470, E 471 heißen die Fettsäuren.
Emulgatoren nützen vor allem den Fertigprodukt-Herstellern denn
Emulgatoren sorgen dafür, dass sich mehr Luft und Wasser zumischen
lassen.
Alleskönner bei der weiteren Verarbeitung von Lebensmitteln sorgen dafür, dass Wurstmasse Wasser binden kann: Phosphate verhindern, dass Pulver klumpt, sie bringen einen säuerlichen Geschmack in koffeinhaltige Getränke, sie lassen Käse gut schmelzen. Gefährlich sind Phosphate (E-Nummer 338 bis E 341) nicht. Es ist aber zu befürchten, dass sie die Calcium-Aufnahme (wichtig für die Knochenentwicklung bei Kindern) verschlechtern.
Verdickungs- und Geliermittel werden zum Verdicken und Gelieren von Flüssigkeiten verwendet.
Einsatzgebiete: Gelees, Puddings, Konfitüren, Backwaren, Wurst und Fleischzubereitungen, kalorienreduzierte Lebensmittel, Eis.
Außerdem kommen sie als Füllstoffe in kalorienreduzierte Lebensmittel.
Zum Stabilisieren werden natürliche Stoffe genommen: Gelatine,
Johannisbrotkernmehl, Agar Agar (aus Rotalgen), Stärke, Pektin (aus
Äpfeln). Auf der Zutatenliste steht oft auch der Begriff "modifizierte
Stärke". Normale Stärke aus Mais oder Kartoffeln wurde so behandelt,
dass sie noch zuverlässiger wirkt als das Grundprodukt.
Der Gesundheit schaden Stabilisatoren nicht. Nur die Stoffe E 400 bis E 405 (aus Braunalgen, die mit Säuren aufbereitet werden) stehen im Verdacht, dass sie es dem Körper schwerer machen, Mineralstoffe aufzunehmen.
Geschmacksverstärker, damit sich die Zunge freut. Ähnlich wie die Prise Salz im Kuchen heben Geschmacksverstärker den Eigengeschmack der Zutaten. Chemisch haben Geschmacksverstärker allerdings nichts mit Salz zu tun. Am häufigsten wird Glutaminsäure (E 620) genommen, wenn ein Fertigprodukt intensiver schmecken soll. Sie kommt zum Beispiel in Wurst, in Brühen, in Saucen, in Tiefkühlmenüs oder Dosenravioli. Geschmacksverstärker tragen die E-Nummern 620 – 637. Sie können Allergien auslösen. Die Glutaminsäure (Glutamat) ist am "China-Restaurant-Syndrom" schuld - Kopfschmerzen, Schwächegefühl.
Aromastoffe geben den Lebensmitteln Geruch und Geschmack.
Einsatzgebiete: Erfrischungsgetränke, Puddings, Creme- und Geleespeisen,
Eis, Backwaren, Teigmassen und deren Füllungen, Milchprodukte,
Süßigkeiten, Kaugummi, Fertiggerichte, Instantprodukte, Tees, Liköre,
Schokolade, Fleisch- und Wurstwaren. Um einen bestimmten Geschmack zu
erzeugen, z.B. Erdbeeraroma, sind die künstlich hergestellten Stoffe für
die Industrie billiger als Naturprodukte. Wenn Sie Wert auf
naturbelassene, unverfälschte Lebensmittel legen, verzichten Sie
möglichst auf aromatisierte Lebensmittel, insbesondere wenn es sich um
künstliche Aromastoffe handelt.
© 2021 AK Oberösterreich | Volksgartenstrasse 40 4020 Linz, +43 50 6906 0